Baugeil.buero

Für die „Nah Dran“-Tour von Steiner & Madlaina entstand ein Bühnenbild, das mit Licht und Material einen intimen Büh- nenraum formt. Die Konstruktion besteht aus gekrümmten Polycarbonatplatten, die jeweils durch ein Seilkreuz gespannt sind und so als eigenständige statische Elemente funktionieren. So ist die Wand in sich stabil und kommt ohne weitere Befestigungen aus. In Reihe gestellt entwickeln die Elemente eine transluzente Raumwand, die von acht rückseitigen LED-Leuchten bespielt wird. Die feine Vertikalrillung des Materials bricht das Licht in der Horizontalen und erzeugt eine fliessende Tiefe. So entsteht ein Bühnenraum, der zwischen Transparenz und Dichte oszilliert und zugleich leicht, flexibel und atmosphärisch wirkt.
An der Atlantikküste Galiziens, in der Weinregion des Albariño, wird ein seit den 1990er-Jahren im Rohbau stehendes Haus zu neuem Leben erweckt. Charakteristisch sind die massiven, tragenden Granitfassaden, wie sie für die Region typisch sind. Der gesamte Keller ist vollständig auf die Weinproduktion ausgerichtet und bietet keinerlei Platz für Lagermöglichkeiten. Deshalb wird der Wohnbereich mit viel Stauraum ausgestattet. Drei durchgehende Schrankwände übernehmen die Gliederung der Wohnung: Sie schaffen den nötigen Stauraum, trennen öffentliche Bereiche wie Küche und Wohnen von privaten Räumen und integrieren zugleich die technischen Installationen. Das Projekt befindet sich derzeit noch im Bau.



Collab: Tania Perret, Urs Humbel
Am Ende des Arollatals auf 3000 m ü.M., direkt an der italienischen Grenze, befindet sich das Refuge de Bouquetins. Zwei SAC-Hütten, deren Fundamente durch das Schwinden des Permafrosts langsam sinken und talwärts rutschen. Das Projekt schlägt ein Volumen vor, dessen Form und Ausrichtung von den Windrichtungen abgeleitet ist. Die Hütte steht auf vier höhenverstellbaren Fundamenten, um der weiteren Absenkung entgegenzuwirken. Das Tragwerk besteht aus zwei Fachwerkträgern, die längs der Hütte verlaufen, sowie zwei aussteifenden Innenwänden quer dazu. Durch die V-förmigen Streben werden die Dachlasten möglichst direkt auf die Fundamente abgeleitet
Collab: Luca Helbling
Das Projekt untersucht die räumliche Wirkung eines Materials, das in der Architektur meist unsichtbar bleibt: Polyethylen-Folie (Dampfbremse), wie sie in modernen Bauten eingesetzt wird, um den Luftaustausch zwischen Innen- und Aussenraum zu ver- hindern. In dieser Installation wird das Material zur Raumgrenze selbst. Eine transluzente Hülle, die allein durch den vom Ventilator erzeugten Überdruck in Form gehalten wird. Der so entstehende Raum kann von Besucher:innen betreten und durchwandert werden. Jede Bewegung des Körpers, ebenso wie jeder Windstoss, versetzt die gesamte Struktur in Schwingung. Dadurch entsteht eine Atmosphäre zwischen Unsicherheit und Geborgenheit. Der Raum wirkt fragil, durchlässig und ständig in Bewegung und bietet zugleich Schutz vor der Aussenwelt. Die Installation lädt ein, das eigene Verhältnis zu Raum, Materialität und Körperwahrnehmung neu zu erfahren.


Collab: Sofie Unger
Ein Durchgangszentrum ist der Ankunftsort von geflüchteten Personen, bevor sie ein neues Leben aufbauen können. Der Aufenthalt der Bewohnenden dauert von einem Monat bis zu maximal einem Jahr. In Volketswil befindet sich eines von vier Durchgangszentren des Kanton Zürich. Hier haben wir ein Spielraum für die jüngeren Bewohner:innen des Zentrums geplant und gebaut.

Wir möchten uns für die grosszügige Unterstützung durch Braun AG, DAW Schweiz AG, Dold AG, Hasler+Co AG, Knuchel Farben AG und der Rotary-Stiftung Dübendorf bedanken.

Collab: Ralf Schweizer
Das Diplomprojekt entstand als Entwurf für das Areal des ehemaligen Güterbahnhofs Porta Vittoria in Mailand, basierend auf einem Wettbewerb, der ein Jahr zuvor ausgeschrieben worden war. Das Gelände war durch frühere industrielle Nutzung stark kontaminiert, wurde vollständig abgegraben und wieder zugeschüttet. Zudem befindet sich im Untergrund eine bestehende Zugstation.
Aus diesen Rahmenbedingungen entwickelte sich die zentrale Entwurfsidee. Die Bibliothek wird in den Boden gegraben. Dadurch entsteht eine Leselandschaft, aus der fünf massive Kerne herausragen. Diese Kerne übernehmen mehrere Funktionen. Sie beherbergen die schützenswerten Medienbestände und Nebenräume. Sie bilden das statische Rückgrat und tragen das weitspannende Kassettendach, dessen Höhe sich je nach Kraftverlauf unterscheidet. Die offenen Flächen zwischen den Kernen dienen als grosszügige Lesesäle, die durch die Dachstruktur räumlich geprägt werden. So entsteht eine klare Hierarchie zwischen geschützten und offenen Bereichen.
Im Rahmen meines Diplomprojekts zur Neugestaltung des ehemaligen Güterbahnhofs Porta Vittoria Milano führte ich eine Reihe von Rechercheinterviews durch. Dabei kombinierte ich spontane Gespräche mit Passant:innen und Anwohner:innen mit organisierten Interviews lokaler Akteur:innen. Die Mischung aus Alltagswahrnehmungen und gezielten Einschätzungen lieferte ein vielschichtiges Bild der Umgebung, von der industriellen Vergangenheit des Areals bis zu den Hoffnungen für dessen zukünftige Nutzung. Die Ergebnisse waren Teil einer umfassenden städtebaulichen Analyse und halfen, das Entwurfskonzept stärker im sozialen und räumlichen Kontext des Quartiers zu verankern.
Die Sauna entstand für eine Ausstellung im Düker@Dynamo 2021 in Zürich. Als Installation wurde eine transparente Sauna gebaut und betrieben. Ein Monat lang wurde drei Tage pro Woche ein Ritual geschaffen. Ein Zusammenkommen verschiedenster Personen, die sich ohne Vorurteile, ohne ein vorgegebenes Ziel und ohne Kleidung im Kontext der Sauna begegneten. Die Transparenz der Saunawand verband den ungeheizten Raum um das Objekt herum mit dem heissen Inneren. Sie wurden zu zwei Sphären eines Rituals.
Für die Aktionstage Fraumünsterhof21 entstand eine räumlich wie auditiv erfahrbare Installation aus Gerüst, Textil, Licht und Klang. Sie bildete den architektonischen Rahmen für Diskussion, Gesang, Tanz, Spiel, Erinnerung und Vernetzung im öffentlichen Raum. Die Konstruktion basierte auf einem quadratischen Gerüstraster von 15 × 15 Metern. In sieben Metern Höhe spannten sich zwischen den Modulen Stoffbahnen, deren Höhe mit einer einfachen Seilzugmechanik variabel war. So konnte sich der textile Vorhang wie im Theater heben und senken und den Raum allseitig zur Stadt hin öffnen oder verschliessen. Unter diesem Dach fanden Bühne, Bar und Infotheke witterungsgeschützt Platz. Das opulente Textil prägte die Aussenwirkung der Installation, farblich inszeniert durch wechselnde Lichtstimmungen. An den vier Ecken blieb das Gerüst sichtbar, hier öffneten sich Eingänge durch höher gehängte Stoffbahnen. Akustisch wurde die Installation durch acht im Dach integrierte Lautsprecher ergänzt, die in einer fein abgestimmten Choreographie den Tagesverlauf begleiteten.
Zusammen mit Studenten der Gewerbeschule Wetzikon haben wir für das Jodlerfest Winterthur 2019 eine 34 Meter lange Holzbrücke entworfen. Diese überspannt eine vierspurige Autobahnzufahrt. Sie verbindet während dem dreitägigen Fest die verschiedenen Bereiche des Areals und dient gleichzeitig als Zugang.
Das Centro 6000 ist eine temporäre Bar die monatlich hätte betrieben werden sollen. Dafür wurde an einem geheimen Ort ein Pavillon aus acht Backsteinstützen mit einer minimalen Dachstruktur gebaut. Leider kam es, aufgrund gewisser Umstände, nie zur Eröffnung.
Das Centro 3000 ist eine kleine Bar in Zürich, die in den Sommermonaten monatlich betrieben wird.
We are a collaborative architecture practise based in Zürich -




Collabors: Tania Perret, sampleplus, Sofie Unger, Luca Helbling, Ralf Schweizer

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